Die erste Idee für ein Jugendteam des SSC „Süßer See“ zur IDB auf Sylt kam schon recht früh in der Saison auf. Anfangs war der Plan, dass ich an Rolfs Stelle steuere und Alex schottet. Rolf war so freundlich seinen Kat für das entstandene Jugendteam zur Verfügung zu stellen. Aus dieser Konstellation wurde recht spontan doch nichts mehr, da Alex etwas dazwischen kam. Für ihn konnte zum Glück Juliane einspringen, die, genau wie ich, normalerweise K4 steuert. Rolf hat uns geholfen uns um das Boot zu kümmern und hat uns ein wenig „gecoacht“.
Rolf und ich kamen am Mittwoch vor dem Regattawochenende nach. Als dann auch der Großteil der restlichen Topcat-Familie angekommen, gab es wie immer ein herzliches Wiedersehen.
Am nächsten Tag ballerte es mit 25kn+. Kein weiterer Probeschlag möglich, obwohl Jule mit der Fähre auch ankam.
Samstag früh ging gleich nach dem Skipper’s Meeting die Startverschiebung für 3 Stunden an der Fahnenstange hoch. Die Startverschiebung blieb auch den ganzen Tag hängen und alle hatten nochmal Zeit bei 35°C und Sandstrahlen an den Beinen an den Booten zu tüfteln.
Sonntag war immer noch mächtig Dunst. Schon morgens standen einige vor dem riesigen Problem, bei Böen von 20kn den nicht aufgewickelten Rollspi anzuschlagen; da waren einige K2s kurz vorm Abheben. Auf dem Wasser ging es weiter mit den Problemen. Viele waren zu spät zum ersten Start; so auch wir. Obwohl Jule und ich ewig nicht mehr zusammen gesegelt waren, lagen an zweiter oder dritter Position, bis das Disaster kam: auf dem 2. Downwind verfehlten wir beinahe das Gate und auf dem resultierenden voll überpowerten Halbwind fuhren wir einen massiven Stecker. Da wir beide sehr leicht sind, hatten wir Schwierigkeiten den K2 aufzurichten. Die Menschen auf dem Begleitboot halfen uns hoch und wir gingen in die nächste Kreuz. Im Gennaker flatterte sich eine Blase auf. Beim Versuch des Abfallens kam Stecker Nummer 2. Dieser resultierte in einer Durchkenterung. Wieder half uns das Begleitboot. Da wir beide ganzschön am Ende waren und auch das Boot sehr komisch lief, entschlossenen wir uns aufzugeben und an Land zu fahren. Da wir nun überhaupt nicht mehr Abfallen konnten, nahmen wir den Stecker in Kauf und ließen uns gekentert Richtung Strand treiben. Am Strand angekommen richteten wir den Kat mit der Hilfe einiger Passant*innen und Surfer auf und zogen es Richtung SCC Gelände. Das war nochmal mega anstrengend und Jule hatte in der Brandung den Powerspreader ins Gesicht gekriegt und ihre Lippe blutete. Als wir es geschafft hatten, merkten wir, dass wir nicht die Einzigen waren, denen es zu doll war oder denen etwas kaputt gegangen war. Wir merkten dann auch, dass wir den halben Rumpf voll mit Wasser hatten. Das erklärte einiges.
Der Montag wirkte erst sehr flautig, auf dem Wasser stellte es sich aber heraus, dass es ca. 5-10kn waren. Die Wettfahrten verliefen ohne besondere Vorkommnisse (bis auf die Tatsache, dass wir zwei Mal (!) die Luvtonne berührten), mal mehr mal weniger gut. Auf dem letzten Downwind flatterte unser Gennaker auf einmal ohne Schoten vor sich hin. Das resultierte in Stress und dem Verlust eines oder zweier Plätze. Bei anderen lief es nicht so „gut“. Am Montag endeten zwei Boote mit Totalschaden.
Im Endeffekt lässt sich sagen, dass wir beide sehr viel gelernt haben, vor allem über Strömungssegeln und Starkwind. Auch haben wir gelernt, dass im Masttop zwei Gummipfropfen sind, die, wenn sie fehlen, den Mast fluten. Das passiert uns nicht nochmal. Das Ergebnis ist nicht allzu befriedigend, ganz ok.
Bruno & Juliane